Freitag, 16. November 2012

Ab an die Küste…



Endlich Ferienzeit und ab in den Urlaub! Wie? Natürlich mit einem vollbepackten Geländewagen auf einen echten Road Trip! Gesagt getan, Koffer ab aufs Dach und die Flucht an die Küste kann beginnen!!J Da wir ja gerade Regenzeit haben und der Regen nicht einfach so runter rieselt wie wir es kennen (Daher kommt wohl der Begriff „Es schüttet wie aus Eimern“), kann es schnell kalt werden und vor allem die Straßen sind binnen Minuten ein richtiger Fluss….
Ich sags euch, die kenianischen Straßen lassen sehr zu wünschen übrig (außer die Chinesen haben sie gebaut, die ja eh nach und nach Kenia übernehmen wollen. Ein interessanten Artikel findet ihr auch hier: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/china1646.html )…

Da kam es schon mal vor das es auf „afrikanischer“ Art eine Straßensperrung mit Hilfe von Steinen mitten auf der Fahrbahn gibt und LKW Fahrer sich die Köpfe einprügeln… Zum Glück gibt’s ja ein Knöpfchen an der Autotür das man sowieso immer nutzen hat, Sicherheitsvorgaben hin oder her, diese ist echt manchmal überlebenswichtig. Einmal beispielsweise haben wir eine Abkürzung durch einen Slum genommen und naja, da ist ne betrunkene sehr aggressive Frau mit einem Messer rumgerannt, ich denke, man muss so was nicht provozieren…
Naja, gab aber auch genügend schöne Erfahrungen ;)! Windrosen die über die Straße wehen, Jacaranda Trees und Affenbrotbäume, Zebras und Affen am Wegesrand… Das hat schon was von Abenteuer und Freiheit!

An der Küste angekommen, war die 8 Stündige Fahrt wie verflogen! Gut wir hatten auch ein super Hörspiel („Happy Family“ von David Safier, ich kann es nur jedem empfehlen!!!) mit an Bord, was uns alle bei Laune gehalten hat. Auf jeden Fall –ich schweife zu gerne ab- war der Strand Traumhaft!!! Dutzende von Palmen, weißer feiner Sandstrand, der sich Kilometerweit erstreckte und das schöne Wellenrauschen… WOW!!! Wir packten also unsere ganze Ausrüstung aus und bauten die Zelte 50 Meter vom Meer auf! Ich glaub so gut und tief habe ich schon lange nicht mehr geschlafen: das Geräusch der Wellen, wenn diese gegen die Bucht spülen, das Wehen der Palmblätter und das exotische zirpen von irgendwelchen Tieren! Und da es morgens schon so warm war, das man gleich nach dem Aufstehen eine morgendliche Runde im Meer schwimmen kann, hat das Aufstehen nicht wirklich schwer gemacht! Hinzu kam, dass es dort sehr viele Straßenhunde gab und diese einem auf Schritt und Tritt folgten, auch ins Wasser!  Am liebsten hätte ich den einen Labrador (Lisa und ich haben ihn Ratchapon genannt) natürlich sofort adoptiert, aber den Hunden dort geht es super! Besser als manchen armen Wesen in Deutschlands Hinterhöfen!

Als Ebbe war, sind die Familie und ich ans Riff vorgelaufen und haben die buntesten und tollsten Fische und Muscheln gesehen! Wahnsinn!! Hier ist das Öko-System in Ordnung… Denkt man zumindest, aber ehrlich gesagt kann ich es mir schwer vorstellen, wenn ich sehe wie tag täglich so viele Touris und einheimische auf dem Riff rumwatscheln… Unsere Tour ging jedenfalls weiter zum „African Rock Pool“ (Rock Pool: Ein Becken das die Natur geschaffen hat, welches mit Meerwasser gefüllt ist), der Name kommt daher, weil seine Form genauso ausschaut wie die Landform von Afrika. Dort sind Hannes und Lisa von Felsen ins Becken gesprungen (3-5 Meter) und Anna hat nach schönen Muscheln getaucht. So verlief eigentlich jeder der 5 Tage an der Küste, an einem Abend sind wir nach Diani gefahren zur 40 Thieves Bar… Das ist so der Europäische Touristen Magnet!!! Kamele, viele Händler die einem irgendwelchen Schmuck oder Tücher verkaufen. Ich habe mir by the way mich mit Tüchern eingedeckt, welche ich ganz stolz runtergehandelt habe (Grundsätzlich gilt: Preis des Händlers durch 10 * 3, das ist ein fairer Preis). J! Von der Dame habe ich mir gleich die verschiedensten Methoden zeigen lassen wie man so ein Tuch in Szene setzt und wie man ein Baby so auf dem Rücken, sicher und stabil trägt! J Die Dame fand das wohl ganz amüsant… ;) Afrikaner können einfach auch alles tragen, ohne das es albern aussieht. Wir Europäer bzw. „Weißen“ sehen dagegen gleich aus wie ein durchgeknalltes Knall Bon Bon das die Faschingszeit verpasst hat!

Auf  jedenfall ist Diani auch der Treffpunkt der „Shaggy Daddys“ (Bezeichnung: Alte (Okay, das klingt unverschämt, sagen wir, ältere junggebliebene Herren ;) ), welche sich junge, attraktive afrikanische Frauen für ihren Urlaub „mieten“… Der Begriff Daddy passt wirklich in dem Zustand und ich fand es einfach nur eklig aber irgendwie auch sehr interessant und amüsant! Anna und ich haben die ganzen Shaggy Daddys beobachtet und uns ausgemalt was wohl die Story dazu ist. Manche Shaggy Daddys hatten nämlich ein Schokobaby auf dem Schoß (wir kamen zu dem Entschluss, das ist das Ergebnis des letzten Shaggy Daddy-Urlaubs), andere hingegen bekamen nach und nach die ganze afrikanische Familie vorgestellt, wobei immer in gewissen Abständen mehr und mehr Verwandte und Kinder der auserwählten Frau vorgestellt wurden!! J Irgendwie tat mir der Mann schon leid, aba er war auch schlichtweg naiv!

Nachdem unsere 5 Tage vorüber waren, zogen wir weiter durch den Amboseli Nationalpark und den Tsavo-Nationalpark… Dort haben wir wieder etliche Zebras, Gnus, Hippos, Sekretärsvogel, Giraffen und natürlich Löwen und Elephanten gesehen, als wir früh morgens am Kilimanjaro (Juhuu er war nicht von den Wolken bedeckt!!) auf Tiersuche gingen! J Wir hatten wirklich ein tolles Hotel, von wo man abends die Elephanten und Zebras ganz toll und nah beobachten konnten. Leider vergaßen wir dadurch, das afrikanische Äffchen sehr frech sind! Und schwupp die wupps war unser Brettspiel geklaut und halb aufgefressen…. Das wäre doch mal Werbung für den Spielehersteller gewesen!!!

Es war wirklich ein wunderschöner und aufregender Urlaub auf andere Art und Weise, welchen ich echt nur weiter empfehlen kann!!!

Liebe sonnige und warme Grüße aus Nairobi in das kalte Deutschland!!


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